25.09.2023
Seit dem 2. Mai 2023 streikten in Hollywood die Drehbuchautor:innen. Kurze Zeit später traten auch die Schauspieler:innen dem Streik bei und legten die Film- und Serienproduktion in den USA auf Eis. Und auch die Verleihung der Emmy Awards musste auf Januar 2024 verschoben werden. Nun hat die Gewerkschaft The Writers Guild of America (WGA) mit den großen Filmstudios und Streaming-Anbietern eine vorläufige Einigung geschlossen.
Nachdem Vertreter der WGA und des Dachverbands der Film- und Fernsehproduzenten der Alliance of Motion Picture and Television Producers (AMPTP) mehrere Tage verhandelt haben, konnten sie sich nach knapp fünf Monaten – insgesamt 146 Tagen – Streik endlich auf bessere Arbeitsbedingungen für die Autor:innen einigen. Die WGA teilte in einem öffentlichen Statement mit: "Wir können mit großem Stolz sagen, dass diese Einigung außergewöhnlich ist – mit bedeutenden Gewinnen und Sicherungsmaßnahmen für Autor:innen in jedem Sektor unserer Mitgliedschaft."
Im weiteren Verhandlungsverlauf steht noch die Ratifizierungsabstimmung der Gewerkschaftsmitglieder aus, bevor es zum finalen Vertragsabschluss kommen kann.
Die Schauspieler:innen setzen ihren Streik hingegen bis auf Weiteres fort. Seit dem 14. Juli 2023 legten mehr als 150.000 Schauspieler:innen der Gewerkschaft Screen Actors Guild - American Federation of Television and Radio Artists (SAG-AFTRA) ihre Arbeit nieder. Sie fordern ebenfalls bessere Arbeitsbedingungen. Allerdings gab es bisher noch keine Verhandlungen oder Gespräche der SAG-AFTRA mit dem Dachverband der Film- und Fernsehproduzenten.
In den Sozialen Netzwerken gratulierten die Vertreter der SAG-AFTRA der WGA zu ihrer Einigung mit den Studios und bekundeten zudem ihre eigene Verhandlungsbereitschaft: "Wir begrüßen euer Engagement, euren Fleiß und eure unerschütterliche Solidarität in den letzten fünf Monaten und sind stolz darauf, als kreative Partner in der Unterhaltungsindustrie Seite an Seite mit euch zu stehen. […] Wir sind bereit, die eigenen Verhandlungen mit der AMPTP wieder aufzunehmen, sobald diese bereit ist, sich in sinnvoller Weise auf unsere Vorschläge einzulassen."
Die Lage der Filmindustrie bleibt daher vorerst noch angespannt und die Produktion neuer Filme und Serien muss weiterhin warten. Nach der Einigung der WGA mit den Filmstudios ist aber zu hoffen, dass nun auch bald Gespräche mit der SAG-AFTRA stattfinden und die AMPTP ebenfalls zu Verhandlungen und einer Einigung mit den Schauspieler:innen bereit ist.