Staraufgebot sorgt für Fanansturm
Die Travelers Championship ist regelmäßig das Turnier mit den zweitmeisten Fans auf der US Tour. In diesem Jahr dürften die Zuschauerzahlen angesichts des top-besetzten Teilnehmerfeldes sogar noch besser sein als normal. Jordan Spieth, Rory McIlroy und Jason Day führen ein Feld an, in dem mit Titelverteidiger Russel Knox, dem zweimaligen Travelers Champion Bubba Watson, Justin Thomas, Patrick Reed und Rekordmann Jim Furyk weitere Stars vertreten sind. Sky überträgt die Travelers Championship vom 22. bis 25. Juni täglich exklusiv live und in HD. Kommentar: Carlo Knauss.
Das Turnier
Die United States Junior Chamber, genannt Jaycees, sind eine Vereinigung junger Menschen, die sich für die Gesellschaft engagieren. 1951 richteten die Jaycees in Hartford, Connecticut, ein Schildkrötenrennen aus, um Geld für ihre sozialen Projekte zu sammeln. Nachdem die Veranstaltung finanziell floppte, mussten bald neue Ideen her.
Eine war, ein Golf-Turnier auszurichten. Und so feierten die Insurance City Open nur ein Jahr später ihr Debüt im Wethersfield Country Club. Premierensieger war der US-Amerikaner Ted Kroll. Das Turnier heißt mittlerweile Travelers Championship. Rekordsieger ist Billy Casper mit vier Erfolgen (1963, 1965, 1968, 1973). Arnold Palmer (1956 & 1960), Bubba Watson (2010 & 2015) und Phil Mickelson (2001 & 2002) gewannen unter anderen je zweimal. Mickelson ist außerdem der einzige Spieler, der den Titel verteidigen konnte. Mit jährlich rund 240.000 Zuschauern ist es nach den Waste Management Phoenix Open das am zweitbesten besuchte Turnier des Jahres. Das Preisgeld beträgt 6,8 Millionen US-Dollar. Der Sieger erhält einen Scheck über 1.224.000 Dollar.
Der Platz
Bereits seit 1928 gibt es auf dem Gelände des TPC River Highlands einen Golf-Platz. Der wurde zu Beginn der 80er Jahre von der PGA Tour übernommen und von dem renommierten Architekten Pete Dye nach den Standards eines Tournament Players Club (TPC) umgebaut. Als der Kurs 1984 wieder eröffnet wurde, war er einer der ersten TPC überhaupt. Der Platz liegt am Ufer des Connecticut River im Städtchen Cromwell, etwa 20 Kilometer südlich von Hartford. Der Platzstandard auf dem 6.255 Meter langen Kurs beträgt 70. Herzstück des Platzes sind die vier finalen Löcher, die sich um einen 1,5 Hektar großen See gruppieren und laut Stewart Cink, dem Travelers Champion von 1997 und 2008, „vier der aufregendsten Schlusslöcher der Welt“ sind.
Der Titelverteidiger
Russel Knox fühlte sich wie der „unglaubliche Hulk“, als er den Putt zum Sieg bei der Travelers Championship aus drei Metern verwandelt hatte. Der Schotte wollte sich am liebsten wie der Superheld das „Shirt vom Leibe reißen“. Stattdessen riss er sich die Kappe vom Kopf, schleuderte sie übers Grün und ballte die Fäuste. „Jeder träumt davon, auf dem letzten Grün einen Putt zum Turniersieg einzulochen“, erklärte Knox seinen Jubel. Am Ende einer spannenden Runde, in der eine gute Hand voll Pros um den Sieg mitspielten, reichten Knox trotz zweier Bogeys vier Birdies zum Sieg. Er profitierte dabei vom Zusammenbruch des nach 54 Löchern führenden Daniel Berger, der von der sechs bis zur 15 sechs Bogeys kassierte und am Ende der Runde vier über Par notierte.
Dem Sieger war nach der Finalrunde allerdings nicht die ungeteilte Aufmerksamkeit vergönnt. Knox musste sich die Schlagzeilen mit Jim Furyk teilen. Dem 46-jährigen US-Amerikaner glückte am Schlusstag die erste 58er Runde in der Geschichte der PGA Tour. Knox‘ Glück war, dass Furyk mit 13 Schlägen Rückstand in der zweiten Gruppe in den Tag gegangen war. „Mit einer Startzeit von 8:41 Uhr wacht man am Sonntagmorgen nicht auf und denkt, dass irgendetwas Aufregendes passieren würde“, sagte Furyk. Der Routinier verriet nach seiner historischen Runde nicht, ob er sich ebenfalls wie ein Superheld gefühlt habe. Furyk umarmte seinen Caddie und ließ sich dann von den vielen Fans feiern, die extra zum 18. Grün geströmt waren, um diesem Moment beizuwohnen. „Niemand anders kann von sich sagen, das auf der PGA Tour geschafft zu haben. Das ist wirklich ganz besonders“, kommentierte Furyk seine Leistung.
Das Feld
Mit Jordan Spieth, Rory McIlroy und Jason Day können die Veranstalter der Travelers Championship den Golffans in Connecticut drei Spieler aus den Top-10 präsentieren, die zudem absolute Sympathieträger sind. Während Day bereits in 2008 und 2014 am Turnier teilnahm, ist es für Spieth und McIlroy die Premiere. „Ich freue mich auf die Travelers Championship. Das wird eine tolle Erfahrung“, sagt McIlroy. Völliges Neuland betritt der 28-jährige Nordire dabei nicht. Vor sechs Jahren trainierte er eine Woche im TPC River Highlands und so glaubt McIlroy zu wissen, dass der Kurs „gut zu meinem Spiel passt“.
Zu den Favoriten zählen neben dem Top-Trio außerdem Titelverteidiger Russel Knox, der zweimalige Travelers Champion Bubba Watson (2010 & 2015), Patrick Reed, Justin Thomas und Jim Furyk, der mit seiner 58er Rekordrunde im vergangenen Jahr gezeigt hat, dass er den TPC River Highlands zähmen kann.