Bubba is back
Wie schon in den vergangenen beiden Jahren haben sich die Veranstalter des Shenzhen International einen besonderen Stargast eingeladen: Der zweimalige Masters-Champion Bubba Watson kehrt in den Genzon Golf Club zurück und führt das Feld an. Mit dabei sind auch Maximilian Kieffer, Marcel Siem, Bernd Ritthammer und Alexander Knappe sowie Österreichs Top-Golfer Bernd Wiesberger. Sky überträgt das Turnier exklusiv live und in HD. Kommentar: Adrian Grosser.
Das Turnier
Golf boomt in China. Immer mehr Menschen im bevölkerungsreichsten Land der Erde entdecken den Sport für sich. Davon profitiert auch die European Tour. Mit dem Shenzhen International bereichert seit 2015 ein neues Event den Turnierkalender. Und da in China bei solchen Ereignissen nicht gekleckert sondern geklotzt wird, luden sich die Veranstalter zur Premiere einen zweifachen Masters-Champion ein.
Bubba Watson enttäuschte die chinesischen Fans nicht. Der US-Amerikaner hatte zwar nichts mit dem Kampf um den Siegerscheck zu tun, spielte am Sonntag aber die zweitbeste Runde des Tages. Im vergangenen Jahr war Watson erneut dabei und diesmal sogar Tagesbester am Sonntag, was ihm Rang acht einbrachte. Der zweimalige Masters-Sieger denkt sich wohl, aller guten Dinge sind drei, und kommt auch in diesem Jahr nach China. Wenn er etwas schneller ins Turnier findet, ist er der Top-Favorit um den Siegerscheck über etwa 430.000 Euro. Das Gesamtpreisgeld beträgt 2,8 Millionen US-Dollar, umgerechnet etwa 2,64 Millionen Euro.
Der Platz
Wie in den ersten beiden Jahren ist der Genzon GC Austragungsort des Shenzhen International. Der Klub liegt etwa 40 Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums von Shenzhen in einem ehemaligen Botanischen Garten. Aus dem ursprünglichen 18-Loch-Platz machte der renommierte Architekt Neil Haworth von 2007 bis 2009 zwei anspruchsvolle 18-Loch-Meisterschaftsplätze. Beide sind um den künstlichen Drachensee angeordnet. Das Shenzhen International wird auf dem 6.533 Meter langen A-Kurs gespielt, der etwas flacher als sein Pendant der B-Kurs ist. Bei beiden Plätzen handelt es sich um typische Parkland-Designs mit baumbestandenen Fairways und viel Wasser.
Der Titelverteidiger
Soomin Lee eroberte die European Tour im Sturm. Gleich bei seinem ersten Start im Oktober 2015 wurde er Dritter bei den UBS Hong Kong Open. Seinen zweiten Einsatz hatte er im Februar 2016 bei den Maybank Malaysian Open. In Kuala Lumpur hatte er die große Chance auf seinen ersten Sieg, doch zwei Doppel-Bogeys auf den letzten drei Löchern kosteten ihn den sicher geglaubten Triumph. „Ich hatte eine wirklich große Chance in Malaysia, aber ich habe es nicht gemacht, weil ich wirklich sehr nervös war“, erzählte der junge Koreaner. „Diesmal habe ich es geschafft“, jubelte er, als sein Premierensieg beim Shenzhen International endlich feststand.
Obwohl er nur sechs Turnierteilnahmen für den ersten Erfolg benötigte, musste er auf diesen doch lange warten. Gewitter an den ersten drei Tagen brachten den Zeitplan durcheinander. Die Schlussrunde konnte daher am Sonntag nicht beendet werden. Lee, Alexander Levy, Lee Slattery, Joost Luiten, Brandon Stone und Scott Hend mussten am Montag Überstunden machen. Die Entscheidung zugunsten des Koreaners fiel am 17. Loch. Mit einem Eagle setzte er sich von seinen Konkurrenten ab. „Ich bin sehr glücklich und begeistert. Es ist wirklich unglaublich“, freute er sich.
Das Feld
Zur Premiere des Shenzhen International vor zwei Jahren luden sich die Veranstalter Bubba Watson als Stargast ein. Dem zweimaligen Masters-Sieger gefielen das Turnier und der Platz so gut, dass er vor zwölf Monaten wieder kam und auch in diesem Jahr seine Teilnahme erneut zugesagt hat. „Ich liebe den Golfkurs“, sagt Watson, „er ist eine echte Herausforderung und das Ende ist ziemlich gut. Auf der 17, dem Par-5, kann man versuchen, ein Eagle zu machen; und der Abschlag der 18 ist so schwierig, besonders wenn der Wind von der Seite weht und man versucht, über das Wasser zu schlagen.“
Dass ihm der Platz liegt, bewies Watson in den vergangenen beiden Jahren jeweils am Schlusstag, als er seine besten Resultate erzielte. Die 65 in 2015 war die zweitbeste Runde des Turniers, die 66 vor zwölf Monaten war das beste Ergebnis der Finalrunde. Wenn Watson diese Leistungen von Beginn an bringen kann, ist er der Top-Favorit.
Neben Titelverteidiger Soomin Lee sind Joost Luiten, Tommy Fleetwood, Bernd Wiesberger, Thongchai Jaidee, Alexander Levy und Scott Hend weitere aussichtsreiche Kandidaten.
Deutschland ist mit vier Profis in Shenzhen vertreten. Maximilian Kieffer und Marcel Siem kennen den Kurs bereits, scheiterten im vergangenen Jahr aber am Cut. Bernd Ritthammer und Alexander Knappe betreten im Genzon GC dagegen Neuland.