Einspielen fürs Masters
Eine Woche vor dem US Masters in Augusta trifft sich die internationale Golf-Elite in Texas bei den Shell Houston Open. Für die Stars wie Dustin Johnson, Henrik Stenson, Jordan Spieth, Adam Scott und Rickie Fowler ist es die letzte Möglichkeit, den nötigen Feinschliff vor dem ersten Major des Jahres vorzunehmen. Für all jene, die noch nicht für das Masters qualifiziert sind, ist es die Chance, sich noch eine Einladung nach Augusta zu erspielen. So wie Titelverteidiger Jim Herman im vergangenen Jahr. Sky überträgt die Shell Houston Open ab dem 30. März exklusiv live und in HD. Kommentar: Carlo Knauss.
Das Turnier
Die Geschichte der Shell Houston Open reicht bis ins Jahr 1946 zurück, als Byron Nelson die Premiere im River Oaks Country Club mit zwei Schlägen Vorsprung vor Ben Hogan gewann. Seit dem Jahr 2007 findet das Turnier unmittelbar vor dem Masters statt und ist damit die letzte Möglichkeit, sich unter Wettkampfbedingungen auf das erste Major des Jahres vorzubereiten. Diese Gelegenheit nutzen Jahr für Jahr auch viele Spitzenspieler.
Außerdem sind die Shell Houston Open für all jene, die nicht für das Masters qualifiziert sind, die letzte Chance, sich eine Einladung nach Augusta zu erspielen. So wie Titelverteidiger Jim Herman im vergangenen Jahr. Das gleiche Kunststück gelang vor ihm bereits Johnson Wagner (2008), D.A. Points (2013) und Matt Jones (2014). Vijay Singh und Curtis Strange sind mit je drei Erfolgen die Rekordsieger der Shell Houston Open. Das Preisgeld beträgt sieben Millionen US-Dollar, der Sieger erhält 1.260.000 Dollar.
Der Platz
Seit dem Jahr 2003 ist der Golf Club of Houston Austragungsort der Shell Houston Open. In den ersten drei Jahren fand das Turnier auf dem Members Course statt, ehe der von Rees Jones entworfene Tournament Course fertiggestellt wurde. Der 6.820 Meter lange Platz wurde von vornherein als Turnierkurs für die US Tour geplant. Er ist daher nicht nur sehr anspruchsvoll, sondern auch äußerst fanfreundlich.
Der Kurs wurde auf dem Areal eines Mischwaldes angelegt und die Fairways winden sich entlang Zypressen, Eichen und Kiefern. Das absolute Highlight des Platzes ist seine 18. Spielbahn. Das 446 Meter lange Par-4 ist auch für die Pros eine echte Herausforderung und hat das Potenzial, am Finaltag für viel Drama zu sorgen. Vor allem, wenn die Fahne hinten links gesteckt ist. Die gesamte linke Seite wird nämlich von einem See begrenzt, der sowohl beim Abschlag als auch beim Annäherungsschlag ins Spiel kommt. Vor allem bei der Annäherung verzeiht das Loch keine Fehler, da zu dem Wasser auf der linken Seite noch rechts des Grüns ein großer Bunker hinzukommt.
Der Titelverteidiger
Nachdem Jim Herman seinen letzten Putt aus kurzer Distanz versenkt und die Shell Houston Open mit einem Schlag Vorsprung gewonnen hatte, reckte er beide Fäuste jubelnd in die Höhe. In seinem Siegerinterview entschuldigte sich der US-Amerikaner später für seine „Tränen, aber ich bin ziemlich glücklich“. Hatte doch der 38-Jährige selbst nicht wirklich mit einem Sieg gerechnet, obwohl er in geteilter Führung auf die Schlussrunde gegangen war. Es war ja auch unwahrscheinlich, dass sich die Nummer 191 der Weltrangliste, der in 105 vorangegangenen Tourstarts keinen Sieg feiern konnte, gegen Stars wie Henrik Stenson und Dustin Johnson durchsetzen würde.
„Wir haben uns gut an unseren Spielplan gehalten“, erklärte Herman nach seinem unerwarteten Triumph. Dieser Plan klang recht simpel: „Wir wollten uns so viele Birdie-Chancen wie möglich erarbeiten und den Stress niedrig halten.“ Das gelang ihm ganz ausgezeichnet. Nachdem er am Samstag gar kein Bogey kassiert hatte, war es am Schlusstag auch nur ein einziges. Dem standen fünf Birdies gegenüber. Der entscheidende Schlaggewinn glückte ihm am 16. Loch. Gleichauf liegend mit Henrik Stenson verpasste er auf dem Par-3 zunächst das Grün. Sein Ball blieb links davon in tiefem Gras neben dem Bunker liegen. Eine gefährliche Situation für Herman. Beim folgenden Chip schickte er den Ball jedoch auf die perfekte Flugbahn, so dass er völlig überraschend ins Loch fiel und Herman die entscheidende Führung bescherte, die er auf den letzten beiden Löchern nicht mehr aus der Hand gab. „Ich hätte nie gedacht, dass das möglich ist“, sagte der staunende Sieger, der sich seine erste Einladung zum Masters redlich verdient hatte.
Das Feld
Mit dem Weltranglistenersten Dustin Johnson, Henrik Stenson (5), Jordan Spieth (6), Adam Scott (8) und Rickie Fowler (9) haben fünf Spieler aus den Top-10 der Weltrangliste für die Shell Houston Open gemeldet. Dazu kommen Olympiasieger Justin Rose, der dreimalige Masters Champion Phil Mickelson, der hoch gehandelten Newcomer Jon Rahm sowie Ernie Els.