Viel Spaß am Himmerland Hill
Beim Made in Denmark können sich die Pros auf einen Top-Golfplatz, viele Fans und eine überdurchschnittlich gute Stimmung freuen. Vor allem am Himmerland Hill herrscht Stadionatmosphäre. Ein guter Grund für Martin Kaymer nach 2016 erneut nach Dänemark zu kommen. Seine größten Konkurrenten sind Titelverteidiger Thomas Pieters und die Lokalmatadoren Thorbjörn Olesen, Sören Kjeldsen und Thomas Björn. Sky zeigt das Turnier exklusiv live und in HD. Kommentar: Gregor Biernath.
Das Turnier
Nach über zehn Jahren Pause kehrte die European Tour vor drei Jahren nach Dänemark zurück. Und die Premiere des Made in Denmark war gleich ein überwältigender Erfolg. Mehr als 82.000 Zuschauer kamen an den vier Tagen in den kleinen Ort Gatten in der Gemeinde Farsø im Norden Jütlands. Im Jahr darauf waren sogar 86.000 Golfbegeisterte auf der Anlage. Auf mindestens so viele Besucher hoffen die Veranstalter auch in diesem Jahr bei der 4. Auflage des Made in Denmark. Das Preisgeld beträgt 1,8 Millionen Euro, der Sieger erhält davon 300.000 Euro.
Der Platz
Das Himmerland Golf & Spa Resort 40 Kilometer süd-westlich von Aalborg ist wie schon in den vorigen Jahren Gastgeber des Made in Denmark. Der Backtee Course wurde dafür bereits 2013 einer umfassenden Generalüberholung unterzogen. Der Platz ist großzügig gestaltet und fügt sich perfekt in die herrliche Landschaft Nord-Jütlands ein. Die Grüns wurden bei der Neugestaltung ganz neu angelegt und sind jetzt schnell und wellig. Besondere Aufmerksamkeit wurde auch auf die Gestaltung der Bunker gelegt. Der Par-71-Platz ist 6.751 Meter lang.
Der beliebteste Ort bei den Zuschauern ist der fast schon legendäre „Himmerland Hill“ rund um das Grün der 16. Bahn. Zu hunderten bevölkern die Fans die natürliche Tribüne und sorgen für Stadionatmosphäre. Für die Spieler ist es ein ganz besonderes Gefühl, vom tiefer gelegenen Abschlag die nur 130 Meter den Hügel Richtung Grün in diesen menschlichen Trichter hochzugehen. Für Martin Kaymer ist es „eins der besten Löcher, die wir das ganze Jahr über spielen“. Auf der Finalrunde 2015 waren Abschlag und Fahne so platziert, dass das Loch nur 72 Meter lang war – es war damit das kürzeste Loch in der Geschichte der European Tour.
Der Titelverteidiger
Unter diesem Druck hätte man auch zusammenbrechen können: Thomas Pieters durfte in den ersten beiden Runden des Made in Denmark mit Darren Clarke zusammenspielen. Clarke, der europäische Ryder-Cup-Kapitän, wollte sich den jungen Belgier einmal genauer anschauen. Pieters hatte zu dem Zeitpunkt keine Chance mehr, sich direkt für das europäische Ryder-Cup-Team zu qualifizieren. Mit Platz vier bei Olympia in Rio und Rang zwei beim D+D Real Czech Masters empfahl er sich bei Clarke jedoch für eine Wild Card.
Im Himmerland GC hatte er die Chance, den Kapitän von sich zu überzeugen. Und diese Chance nutzte er auf spektakuläre Weise. Gleich in Runde eins stellte er mit einer 62 den Platzrekord ein. Als es in Runde zwei nicht so gut für ihn lief, beeindruckte er durch seinen Kampfgeist und rettete so eine Par-Runde. Am Schlusstag schließlich bewies er erneut seine Nervenstärke, als das Turnier für über vier Stunden unterbrochen werden musste, und er anschließend mit drei Birdies auf den letzten drei Löchern noch an Bradley Dredge vorbeizog. „Ich brauchte dringend ein gutes Finish“, sagte Pieters, „denn es ging darum zu gewinnen, das war mein Ziel.“ Mit seinem Sieg hatte er „alles getan, was ich kann“, um Darren Clarke zu überzeugen. Und der Nordire berief ihn schließlich in sein Team. Pieters dankte es mit vier Punkten in fünf Partien in Hazeltine.
Das Feld
Titelverteidiger Thomas Pieters, die Lokalmatadoren Thorbjörn Olesen, Sören Kjeldsen und Thomas Björn sowie der zweifache Major-Sieger Martin Kaymer sind die Stars beim diesjährigen Made in Denmark. Kaymer war bereits im vergangenen Jahr dabei und belegte einen guten sechsten Platz. Er freue sich, nach Dänemark zurückzukehren, erklärt der
Rheinländer. „Es war eine sehr gute Woche und ich hatte eine fantastische Zeit“, so Kaymer über seine Himmerland-Premiere im vergangenen Jahr. Außerdem könne er „es kaum erwarten, wieder am Abschlag der 16 zu stehen.“
Weitere Siegkandidaten beim Made in Denmark sind Andrew „Beef“ Johnston, Marcus Fraser, Victor Dubuisson, Ashun Wu, Nicolas Colsaerts und der US-Amerikaner Julian Suri, der nach drei Siegen auf der Challenge Tour direkt in die erste europäische Liga aufgestiegen ist. Neben Kaymer sind fünf weitere Deutsche am Start: Marcel Siem, Florian Fritsch, Bernd Ritthammer, Alexander Knappe und Sebastian Heisele.