Viel Tradition in Holland
Die KLM Open sind seit Einführung der European Tour 1972 fester Bestandteil des Turnierkalenders. In diesem Jahr feiert ein neuer Platz seine Premiere als Austragungsort des traditionsreichen Turniers. Titelverteidiger und Ryder-Cup-Starter Thomas Pieters führt das Feld an. Marcel Siem, Maximilian Kieffer und Bernd Wiesberger vertreten Deutschland bzw. Österreich. Sky überträgt die KLM Open exklusiv live und in HD: Kommentar: Irek Myskow.
Das Turnier
Die KLM Open gehören in eine illustre Riege von nur sieben Turnieren, die seit Einführung der European Tour 1972 jedes Jahr stattgefunden haben. Die Geschichte der niederländischen Meisterschaften reicht aber deutlich weiter zurück. Im Jahr 1912 wurden die Dutch Open erstmals ausgetragen. Rekordsieger ist der Belgier Flory van Donck, der zwischen 1936 und 1953 fünfmal erfolgreich war. In der modernen Profi-Ära konnten Bernhard Langer, Severiano Ballesteros und Simon Dyson das Turnier dreimal gewinnen. Einheimische Spieler waren seit 1972 nur zwei siegreich: Maarten Lafeber 2003 und Joost Luiten 2013. Das Preisgeld in dieser Woche beträgt 1,8 Millionen Euro, der Sieger erhält 300.000 Euro.
Der Platz
Schon der Name The Dutch sagt, dass es sich bei dem diesjährigen Austragungsort der KLM Open um einen, wenn nicht den niederländischen Top-Platz handelt. Der erst 2011 eröffnete und von Colin Montgomerie mitgestaltete Kurs war auch Teil der niederländischen Ryder-Cup-Bewerbung für 2018. Das durchweg flache Terrain, auf dem der Platz erbaut wurde, lag ursprünglich einige Meter unter dem Meeresspiegel und stellte die Planer daher vor größere Herausforderungen. Große Mengen Erdreich mussten auf das Gelände gebracht werden, um 18 abwechslungsreiche Bahnen modellieren zu können. Obwohl der Platz mitten im Landesinneren in einem Dreieck zwischen Rotterdam, Amsterdam und Utrecht liegt, ist er nach dem Vorbild und im Stil eines schottischen Links-Kurses mit welligen Fairways, tiefen Bunkern und schnellen Grüns erbaut. Der Kurs ist 6.518 Meter lang und hat ein Par von 71.
Der Titelverteidiger
Als Thomas Pieters zwei Wochen vor den KLM Open beim D+D Real Czech Masters um den Sieg kämpfte, machte sich seine Familie am Samstagabend vom heimischen Belgien mit dem Auto aus auf den Weg nach Prag. Dort erlebte sie hautnah Pieters' ersten Sieg auf der European Tour mit. Der nächtliche Trip hatte sich also gelohnt. Zu den KLM Open war es dagegen nur ein Katzensprung und wieder konnten die Angehörigen des 24-Jährigen nach einem spannenden Finaltag jubeln, weil sein Konkurrent Lee Slattery seinen Par-Putt auf der 72 aus nur gut einem Meter links am Loch vorbeischob. „Für Lee tut es mir leid, denn er hat großartig gespielt“, sagte Pieters, für den sein zweiter Erfolg auf der Tour schwerer erkämpft war als der erste. „Ich denke, ich habe in Tschechien besser gespielt, aber mein kurzes Spiel war in dieser Woche fantastisch und hat mich einige Male gerettet“, so der Belgier.
Die Favoriten
Der Titelverteidiger ist in dieser Woche auch der Top-Favorit. Thomas Pieters schwebt gerade auf einer Erfolgswelle und ist aktuell der wohl formstärkste Spieler auf der European Tour. Zusätzlich dürfte er von seiner Nominierung für das europäische Ryder-Cup-Team durch Kapitän Darren Clarke beflügelt sein.
In ähnlich guter Form wie Pieters befindet sich seit einiger Zeit Alex Noren. Bei seinen letzten sechs Starts gewann der Schwede zweimal, wurde einmal Zweiter und belegte einmal Platz acht. Durch seinen jüngsten Erfolg beim Omega European Master rückte er auf Rang acht im Race to Dubai vor und liegt damit sogar fünf Plätze vor Pieters.
Mit Chris Wood ist neben Pieters ein weiteres Mitglied von Darren Clarkes Ryder-Cup-Team am Start.
Weitere Siegkandidaten sind Bernd Wiesberger, Scott Hend, Thongchai Jaidee und Lokalmatador Joost Luiten.
Die deutschen und österreichischen Teilnehmer
Maximilian Kieffer ist aktuell die Nummer 70 im Race to Dubai, Marcel Siem belegt Rang 80. Für die beiden Deutschen geht es im Saisonendspurt darum, sich unter die Top-60 vorzuspielen, um sich für die DP World Tour Championship, das Finalturnier der European Tour, zu qualifizieren. Dazu benötigen sie noch mindestens eine Top-Platzierung. Beim letzten Versuch in der vergangenen Woche in der Schweiz scheiterten allerdings sowohl Kieffer als auch Siem am Cut.
Um seinen Startplatz bei der DP World Tour Championship muss sich Bernd Wiesberger keine Sorgen machen. Der Österreicher liegt momentan auf Platz 37 im Race to Dubai und ist aus den Top-60 nicht mehr zu verdrängen.