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Im Indischen Ozean kollidiert das Boot eines allein segelnden Skippers (Robert Redford) mit einem Stahlcontainer. Das Loch im Rumpf lässt sich notdürftig flicken, doch dann zieht ein schwerer Sturm auf. Schließlich im Rettungsboot treibend, ahnt der Skipper, dass er vielleicht nicht überleben wird. Robert Redford in einer beeindruckenden One-Man-Show auf hoher See: der nüchtern wie hochspannend erzählte Kampf eines Mannes mit dem Tod. Auf "All Is Lost" folgt im Robert-Redford-Double-Feature "Anatomie einer Entführung".
"Hilfe!" und "Fuck!" - mehr als diese beiden Wörter werden in "All is Lost" nicht gesprochen. Und doch entwickelt das ungewöhnliche Survival-Kammerspiel auf hoher See einen enormen Sog. Als ebenso namen- wie geschichtsloser Segler im Nirgendwo des Indischen Ozeans hat Robert Redford noch einmal einen großen, denkwürdigen Auftritt. Wenn er sich gegen die Gewalt der Natur stemmt, sich im tosenden Sturm zurück an Deck wuchtet, ist die Mühe eines gelebten Lebens fast körperlich spürbar. Dabei verzichtet die Legende des Hollywoodkinos ganz auf emotionale Ausbrüche und ausgestellte Dramatik. Überlegt und sachlich abwägend tut der Skipper, was als erfahrener Segler in einer solch aberwitzig unglücksseligen Lage eben zu tun ist. Dass er dem Ende des Lebens entgegentreiben könnte, scheint er insgeheim vielleicht schon lange begriffen zu haben. Regisseur J.C. Chandor beeindruckte 2011 mit seinem präzisen Finanzkrisen-Thriller "Der große Crash - Margin Call", nun ändert er den Stil radikal. Mit "All is Lost" gelang ihm eine ergreifende Parabel auf den Weg des Lebens selbst - intensiv, spannend, dramatisch und mit einem überragenden Robert Redford.
Zweimal Robert Redford in Extremsituationen: Das Double Feature zu Ehren des Hollywoodstars zeigt ihn nach seinem Überlebenskampf auf hoher See als Entführungsopfer. In "Anatomie einer Entführung" spielt er einen reichen Geschäftsmann, den ein alter Bekannter verschleppt, um Lösegeld zu erpressen.