Drei Fragen an Jez Butterworth

Jez Butterworth, Drehbuchautor und Regisseur von "Britannia".

Kulisse und Kostüme wirken antik, die Dialoge dafür sehr zeitgemäß. Warum dieser Kontrast?

Ich halte nichts von gefälschter antiker Sprache. Die Vorstellung, dass eine etwas seltsame Sprache mit altertümlichen Worten zu mehr Authentizität führt, ist Quatsch. Das klingt nur komisch.

Was ist noch immer so faszinierend an den Druiden?

Ihre Art zu denken hat unsere Art zu denken stark beeinflusst. Ob man an die Evolutionsbiologie glaubt oder nicht, man kann die Tatsache nicht verleugnen, dass zehn-, zwanzig- oder dreißigtausend Gehirne unserer Vorfahren unseres eben mitgeformt haben. Vor 400 Jahren war es eine revolutionäre Entdeckung der Wissenschaft, dass Donner gar nicht Ausdruck göttlichen Zorns sind. Ich glaube, Rituale, Zeremonien, etc. haben uns und unseren Verstand geprägt.

Kann man in "Britannia" Parallelen zur heutigen Welt ziehen?

Die Serie spielt zu einer Zeit, wo Britannien vor unseren Augen neu erschaffen wird. Es wird überfallen – so wie das auch 1940 fast passiert wäre. In der Antike geschah das wirklich und veränderte die gesamte Geschichte der Nation. Die Serie erinnert daran, dass es keine unumstößlichen Tatsachen gibt, die einen zum Engländer oder Briten macht. Permanent wird alles neu geordnet.