"Gangs of London": Das Videogame im Vergleich zur Serie

Actiongeladen: Die Sky Serie "Gangs of London" basiert auf einem Computerspiel.

Das Sky Original "Gangs of London" basiert auf dem gleichnamigen Videogame, das 2006 veröffentlichte wurde. Erfahrt hier mehr über das Computerspiel und welche Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede es zwischen dem Game und der Gangsterserie gibt.

Cover und Szenen aus dem Videogame "Gangs of London" (© 2006 Sony Interactive Entertainment LLC)

Das Videogame "Gangs of London" wurde von Sony Interactive Entertainment entwickelt und am 25. Oktober 2006 veröffentlicht. Die Story des actiongeladenen Computerspiels handelt von mächtigen Londoner Gangs, die sich einen erbitterten Revierkampf liefern. Der Spieler kann sich zwischen fünf Gangs verschiedener Ethnien entscheiden. Ziel des Games ist es, als Anführer einer Gang die Vorherrschaft über die Londoner Unterwelt zu erlangen und die Stadt zu kontrollieren. Neben über 60 spannenden Missionen kann der Spieler aber auch die Straßen von London erkunden oder sich die Zeit bei Pubspielen wie u.a. Darts, Poolbillard, Kegeln oder Schach vertreiben.

Extreme Action und blutige Kämpfe

Die Gangsterserie, die von Autor und Regisseur Gareth Evans inszeniert wurde, handelt ebenfalls von einem erbitterten Revierkampf der Gangs in der Londoner Unterwelt, nachdem der mächtigste Boss, Finn Wallace, ermordet wurde. Ebenso wie im Computerspiel kommt auch in der Serie die Action nicht zu kurz: Die blutigen Kämpfe und extremen Gewaltdarstellungen sind daher nichts für schwache Nerven.

Ursprünglich sollte das Game als Film-Franchise realisiert werden, wie Evans im Interview mit Sky News UK verrät: "Das Projekt wurde an mich herangetragen, als wir die Rechte an einem Videospiel erhielten und sie ein Film-Franchise daraus machen wollten." Die Story und die vielen Charaktere mit ihren unterschiedlichen kulturellen Backgrounds boten für den Regisseur jedoch so viel Stoff, dass er sich gegen einen Film entschied.

"Unterschiedlichen Kulturen gerecht werden"

In der Serie, ebenso wie im Videospiel, verfügen die Gangs über ganz unterschiedliche kulturelle und ethnische Hintergründe wie z.B. irisch, albanisch oder pakistanisch, was auch der Londoner Realität entspricht. "Eines der Dinge, die ich an London liebe, ist, dass man auf jede Straße treten und zehn, 15 verschiedene Sprachen gleichzeitig hören kann“, berichtet Evans und erklärt: "Das ist wirklich einzigartig und ein so interessantes Merkmal der Stadt. Und ich hatte das Gefühl, wenn wir ein Film-Franchise machen würden, würden wir zwei Drittel der Laufzeit nur auf unsere zentralen Charaktere konzentrieren und hätten dann nur noch ein Drittel zur Verfügung, um die Nebencharaktere zu erkunden, die diese Welt bevölkern. Das war nicht genug. Ich hatte das Gefühl, wir würden der Vielzahl unterschiedlicher Kulturen und Ethnien, aus denen die Stadt besteht, nicht gerecht werden."

Evans entschied sich daher, der Produktionsfirma einen anderen Vorschlag zu unterbreiten: "Ich habe ihnen deshalb vorgeschlagen, dass dies eine TV-Serie sein sollte, weil sie es sich erlauben kann, zehn bis 15 Minuten lang einen Umweg zu machen, um mehr Zeit mit anderen Charakteren zu verbringen und so mehr über sie zu erfahren." Um die Authentizität der verschiedenen Charaktere zu gewährleisten, entschied sich der Regisseur, die Protagonisten in ihren eigenen Sprachen reden zu lassen und nicht zu synchronisieren. Stattdessen werden die Darsteller in der Serie untertitelt.

Ebenso wie in der Serie, kann sich ein Spieler im Game ebenfalls ausgiebig über die Protagonisten informieren. Anhand von Animationen im Comicstil erfährt der Spieler die verschiedenen Geschichten und Hintergründe der Gangs.

Inspiriert von wahren Ereignissen

Ansonsten gibt es aber keine weiteren Gemeinsamkeiten zwischen dem Videogame und der Serie. Das Sky Original ist keine reine Adaption des Spiels, sondern hat neben unterschiedlichen Hauptfiguren auch eine eigenständige Handlung, die zudem von wahren Ereignissen beeinflusst wird. Evans und Autor Matt Flannery recherchierten dafür mit ehemaligen Undercover-Beamten und Kriminaljournalisten in der Szene.

In Großbritannien lief die Gangsterserie so gut, dass bereits eine zweite Staffel in Auftrag gegeben wurde.