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Interview mit Joseph Gordon-Levitt über "Snowden"

29.09.2016

Mit seinem Charme und seiner Verschmitztheit bezauberte Joseph Gordon-Levitt im Independent-Hit "(500) Days of Summer" und erhielt  dafür eine Golden-Globe-Nominierung. Es folgten starke Auftritte in Christopher Nolans "Inception" und in "The Dark Knight Rises". Nach "The Walk", für den er sogar Seiltanz lernte, spielt er in Oliver Stones Politthriller-Bio "Snowden" nun die oscarreife Titelrolle. Penibel bereitete er sich auf die Rolle des Whistleblowers Edward Snowden vor, der 2013 tausende geheime NSA-Dokumente an die Presse weitergab und damit die umstrittenen Überwachungspraktiken der Geheimdienste öffentlich machte. Sky traf den Star zum Interview.

Joseph Gordon-Levitt als Edward Snowden in "Snowden"

Sky: Sie haben Ed Snowden getroffen vor den Dreharbeiten. Was konnten Sie aus der Begegnung für die Rolle mitnehmen?

Joseph Gordon-Levitt: Ich konnte mich mit Snowden und auch seiner langjährigen Freundin Lindsay Mills in Moskau für etwa vier Stunden zusammensetzen. Das war sehr wertvoll für mich, denn ich kannte zwar seine Ansichten und Meinungen vom Lesen. Aber jetzt konnte ich auch all die kleinen Nuancen und Eigenheiten wahrnehmen. Wie er sitzt, geht und redet. Er versucht immer, die Aufmerksamkeit von seiner Person abzulenken und auf die Themen zu richten, die er aufgeworfen hat. Ich hab natürlich das Gegenteil getan und mich ganz auf all die Details konzentriert, die mir dann halfen, ihn zu spielen.

Man meint im Film, tatsächlich Snowden zuzusehen, nicht Ihnen. War es schwer, sich so in der Rolle zu verlieren?

Das ist wirklich ein großes Kompliment für einen Schauspieler. So zu spielen war besonders in diesem Film wichtig, denn viele Leute hatten ja bereits einen bestimmten Eindruck von Snowden aus den Medien. Es wäre merkwürdig gewesen, wenn sie jetzt nur mich gesehen hätten - den Schauspieler, den man aus anderen Rollen und aus Talkshows kennt und der jetzt so tut, als würde er für die NSA arbeiten. Deshalb wollte ich eine Figur erschaffen, die ihm sehr nahekommt. Eine Mischung aus ihm und mir.

Sie haben auch Snowdens Sprechweise über Monate genau studiert …

Ich hab so viele Originalaufnahmen gehört, wie möglich, ganz besonders die Interviewpassagen aus dem Dokumentarfilm "Citizen Four". Die hab ich mir über Kopfhörer immer und immer wieder angehört.

War der NSA-Skandal vor dem Film überhaupt ein Thema für Sie?

Um ehrlich zu sein: Als Ed 2013 den Skandal aufdeckte, hatte ich wenig Ahnung, so wie viele andere auch. Ich hab seinen Namen gehört, las die Schlagzeilen und bekam eine vage Vorstellung, um was es ging, ohne je genauer hinzuschauen. Jeden erreichen heute so viele Nachrichten, es gibt so viele Dinge, auf die man seine Aufmerksamkeit richten kann. Erst rund ein Jahr später, als Oliver Stone mir die Rolle anbot, hab ich mich schlauer gemacht und musste viel lernen.

Hatte Snowden bestimmte Erwartungen an Sie, was die Rolle angeht? Haben Sie Druck gespürt, ihm gerecht zu werden?

Die Verantwortung ist schon höher, wenn man jemanden spielt, den es wirklich gibt. Das wichtigste Feedback kam von Eds Eltern. Ich habe sie erst bei der Premiere in New York City getroffen, da sagte Eds Mutter, wir sehr ich sie an ihren Sohn erinnern würde. Sein Vater meinte nur: "Danke, dass Sie das machen. Denn Sie werden dafür hart kritisiert werden und stehen trotzdem für Edward ein." Das war eine Reaktion, wie ich sie als Schauspieler noch nie bekommen hatte, das hat mir viel bedeutet.

Wie war Snowdens Reaktion auf den fertigen Film?

Er war ganz ehrlich, und meinte, dass er sich unwohl damit fühlt, einen Film über sich selbst zu sehen. Er ist ein sehr privater, diskreter Mensch und versucht immer, die Aufmerksamkeit von sich als Person abzulenken. Mir selbst wäre es sehr peinlich, einen Film über neun Jahre meines Lebens zu sehen, der auch noch intime Details aus meinem Liebesleben zeigt. Aber Snowden war sich bewusst, dass er den Kompromiss eingehen muss, weil so die Diskussion über die Dinge möglich wird, die ihm wichtig sind.

Snowden spielt im Film immer mit einem Rubik's Cube - wie wurden sie mit dem Ding so fit?

Ich hab mich in München mit dem deutschen Rubik's-Cube-Meister getroffen. Er hat mir ein paar Sachen gezeigt - das hat Spaß gemacht

Alle Infos zum Film "Snowden" »

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